Mobile Pflegedienst, älter Frau links sitzt im Sessel, Pflegekraft rechts in der Hocke, sprechen miteinander

Die Glücksmomente machen die Arbeit in der Mobilen Pflege so wundervoll

Susanne Stockinger aus Frankenburg sorgt als Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin bei den Mobilen Pflegediensten der Caritas nicht nur für das gesundheitliche Wohlergehen der Menschen. Als so genannte „Hauskrankenpflegerin“ bringt sie auch eine Portion Sicherheit mit ins Haus. Ältere Menschen können dank ihr trotz Krankheit länger in ihren eigenen vier Wänden leben. Dabei wird sie immer wieder zur kreativen Problemlöserin, wie die 85-jährige Kathi Kritzinger aus Frankenmarkt positiv am eigenen Leib erfahren hat.

Im Juni 2021 war Kathi Kritzinger „mehr drüben als herüben“. Die Frankenmarkterin hatte Ödeme durch eine Niereninsuffizienz. Dann brach sie sich auch noch den Oberschenkel. In den Füßen sammelte sich Wasser an. Am Tag wären zwei Verbandswechsel notwendig gewesen. „Ich bin zum Sterben gewesen“, sagt sie heute. Doch dank der Mobilen Pflegedienste ging es wieder bergauf. Täglich kamen Susanne Stockinger oder eine ihrer Kolleginnen, die die Verbände wechselten. Sie waren so geschickt, dass schließlich sogar einmal „wickeln“ pro Tag reichte. Heute lebt Kathi Kritzinger noch immer in ihrem Haus. Es geht ihr so gut wie nie. „Ich hätte nicht geglaubt, dass es noch so wird“, gesteht die Seniorin. „Ich habe wirklich Glück, dass ich noch zuhause leben kann.“

Sicherheit, dass alles passt

Ermöglicht wurde ihr das durch das Teamwork der Mobilen Pflegedienste. Täglich kommt jemand vorbei. Mal ist es Susanne Stockinger, die als Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin die gesamte Pflege organisiert und nach Anordnung des Arztes auch medizinische und therapeutische Maßnahmen durchführt. Um die Körperpflege, das Eincremen und Verbinden der Füße kümmert sich Kollegin und Fach-Sozialbetreuerin Ernestine Gräfinger. Täglich werden Blutdruck und Körpergewicht gemessen. „Das gibt mir jeden Tag die Sicherheit, dass alles passt“, sagt Kritzinger glücklich. Nicht zuletzt kommt die Motivation von den Damen der Caritas: Mit Schmäh und Gaudi ging es bergauf. Mittlerweile kann Kathi Kritzinger sogar wieder mit dem Rollator gehen.

Teilzeit ist Vorteil von der Arbeit in der Mobilen Pflege

Nach einem Besuch bei Kathi Kritzinger steigt Susanne Stockinger wieder ins Auto und fährt zum nächsten Haus. Jeder Tag ist anders. Diese Unplanbarkeit fordert die 42-Jährige heraus und erfüllt sie gleichzeitig. „Ich könnte mir nichts anderes vorstellen“, betont die Frankenburgerin. „Du gehst – und für den Moment hast du dem Menschen gegeben, was er braucht.“ Sie verlässt die Wohnung immer erst, wenn sie das Gefühl hat, sie lässt den Menschen darin in einer besseren Verfassung zurück. „Man gibt viel von sich her. Man leidet auch mit. Gleichzeitig sieht man, dass es Erfolg hat, was man hineingesteckt hat.“ Das sind die kleinen Glücksmomente, die doch so viel wert sind.

Bevor Susanne Stockinger in die Mobilen Pflegedienste wechselte, arbeitete sie fünf Jahre lang in der Akutgeriatrie. Nach der Geburt ihres ersten Kindes wollte sie jedoch in die Teilzeit wechseln – im Krankenhaus damals nicht möglich. In der mobilen Pflege schon. Die Vormittags-Dienste ließen sich für die mittlerweile vierfache Mutter gut mit dem Familienleben vereinbaren. Nur manchmal gibt es einen Abenddienst. „Die mobile Betreuung ist auch voll das Meine, weil ich mir hier ganz dem einen Menschen widmen kann. Und die Menschen strahlen ihre Dankbarkeit schon rein in ihrer Körpersprache aus – ich spüre jedes Mal, wieviel Wert es für sie hat, nicht ins Altersheim ziehen zu müssen. Meine Arbeit wird hier richtig geschätzt.“