Digitalisierung in der Pflege: Caritas führt in NÖ als erste Organisation digitale Pflegedoku ein

Seit einigen Jahren verfolgt die Caritas der Diözese St. Pölten im Bereich Pflege das Ziel, Arbeitsabläufe und Prozesse weg vom Papier und hin auf die Smartphones der MitarbeiterInnen zu transferieren. Neben Dienstplan, Einsatzrouten und Abrechnung, die bereits digital geführt werden, wird nun mit einer digitalen Pflegedokumentation ein großer nächster Schritt gesetzt. Statt Mappen mit vielen Zetteln, wird künftig nur mehr der Laptop der MitarbeiterInnen notwendig sein, um alle Schritte in der Pflege zu planen und zu dokumentieren. Die MitarbeiterInnen werden so von bürokratischen Aufgaben entlastet. Gleichzeitig profitieren Pflegebedürftige sowie Angehörige von mehr Sicherheit, Klarheit und Qualität.

Die neue Pflegedokumentation ermöglicht auch noch individueller auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden einzugehen und deren vorhandenen Fähigkeiten zu erhalten und zu fördern“, schildert die Caritas-Pflegedienstleiterin Andrea Harm, die das Projekt begleitet.

Mehr Zeit für Kundinnen und Kunden in der Pflege vor Ort
Die diplomierten Pflegekräfte erfassen direkt vor Ort bei den KundInnen im Rahmen eines Gesprächs alle wesentlichen Informationen in Bezug auf die Pflegeprozessplanung  am Notebook. „Dadurch kann die Sichtweise der pflegebedürftigen Person und von Angehörigen noch besser mit einfließen. Das ermöglicht einen ganzheitlichen Blick auf die KundInnen und deren Bedürfnisse und hilft auch Doppeldokumentationen zu vermeiden“, erklärt Andrea Harm.

Die neue Software wurde von der Caritas selbst entwickelt und entspricht selbstverständlich allen Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung. Das Programm wurde in den vergangenen Monaten in vier Pilotstationen getestet und wird nun ab Mai auf alle 34 Standorte von der mobilen Betreuung und Pflege zu Hause in der Diözese St. Pölten ausgerollt. Petra Hörmann, Mitarbeiterin der Caritas Sozialstation in Gföhl arbeitet bereits seit einigen Monaten mit der digitalen Pflegedokumentation und ist von den neuen Möglichkeiten überzeugt: „Am Beginn dieses Prozesses haben einige MitarbeiterInnen noch Respekt vor den technischen Neuerungen gehabt, mittlerweile möchte niemand mehr die digitalen Hilfsmittel zur Erfassung der Bedürfnisse unserer Kunden und Kundinnen missen.“