Erasmus+ Lernreise nach Südtirol

Die erste Lernreise im Rahmen des Erasmus+ Programms der Europäischen Union führte acht Führungskräfte und Stabmitarbeiterinnen der Caritas Oberösterreich in das wunderschöne Südtirol nach Nals, Meran und Bozen. Das EU-Förderprogramm macht es uns erstmals möglich, dass wir in einen persönlichen Erfahrungsaustausch mit Führungskräften anderer Länder treten, ihre Einrichtungen besichtigen und über Konzepte und die Zukunft des Pflege- und Betreuungssektors diskutieren konnten. Dabei haben wir uns vor allem drei Schwerpunktthemen gewidmet:

  • Umkämpfter Arbeitsmarkt: Pflegekräfte gewinnen, halten, stärken
  • Pflege der Zukunft: (neue) Berufsbilder/Ausbildungsformen, Digitalisierung, innovative Pflegearrangements
  • Pandemie: Krisenzeiten gemeinsam überwinden

Gastgeberin unserer Delegation war die Stiftung St. Elisabeth. Eingebettet in einer herrlichen Landschaft, geprägt von Apfelplantagen und Weinhängen, waren wir im Bildungshaus Lichtenburg in Nals untergebracht, wo wir zudem kulinarisch hervorragend versorgt waren.

Der erste Tag unserer Reise führte uns ins Jesuheim in Girlan, ein Haus, das sich in die Bereiche Senioren- und Behindertenbetreuung gliedert und 130 Bewohner*innen beherbergt.

Martinsbrunn in Meran stand am 2. Tag unserer Reise am Plan. Eingebettet in einem botanischen Garten befindet sich die ParkClinik, ein wunderschön restauriertes altes Gebäude. Neben den medizinischen Leistungen und Präventionsangeboten wird eine Pflegeresidenz und eine Palliativ Care Station geführt, welche sehr viel Ruhe bietet und eine angenehme Atmosphäre ausstrahlen.

In Martinsbrunn konnten wir außerdem das Konzept Lebensräume besichtigen, welches sich zum Zeitpunkt unseres Besuchs noch in Fertigstellung befand und bald eröffnen sollte. „Lebensräume für Jung und Alt“ befindet sich, wie viele Anlagen der Stiftung, auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters und vereint Gemeinwesensarbeit mit einer Mehrgenerationen Wohnanlage und dem Sitz von Caritas Integra.

Der letzte Tag unserer Reise führte uns nach Bozen in den Grieserhof, welcher eine wunderschöne historische Anlage bildet und unterschiedliche Wohnformen für ältere Menschen zusammenführt. Eine Besonderheit ist das hauseigene Museum, das eine Ausgrabungsstätte beherbergt und das offene Konzept des Grieserhofs, in welchen auch ein öffentliches Café Bistro und ein Montessori Kindergarten in das Gelände integriert wurden. So bietet er für Haus- und Stadtviertelbewohner gleichermaßen einen attraktiven Treffpunkt an. Hauswohner*innen bieten auch Gästen Führungen durch das Museum an.

Zwischen den einzelnen Stationen unserer Erasmus+ Lernreise bestand immer wieder die Möglichkeit zum Austausch und Diskussion mit den dort zuständigen Führungskräften, welcher von Maria Oberprantacher (Pflegedirektorin von St. Elisabeth) Christian Klotzner (Präsident der Stiftung St. Elisabeth) und Kurt Jakomet (Direktor des Bildungshauses in Nals) begleitet wurde.

Anekdote:

Eigentlich sollte man annehmen, dass eine Gruppe von acht Personen leicht zusammenzuhalten ist. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, haben wir aber schnell gemerkt, als wir schon bei Reiseantritt die erste Kollegin bei der Raststation Voralpenkreuz vergessen haben. Glücklicherweise ist sie sehr sportlich und hat eines unserer Autos noch kurz vor der Autobahnauffahrt erwischt.