Junger Mann steht hinter offener Fahrertüre eines Autos.

Am Schönsten ist zu sehen, wie glücklich die Menschen sind

Julian Tautscher aus Katsdorf entschied sich für einen Zivildienst bei den Mobilen Pflegediensten der Caritas. Sein Wunsch nach einer abwechslungsreichen Aufgabe, bei der er seine sozialen Kompetenzen erweitern konnte, wurde vollkommen erfüllt: „Ich habe sehen dürfen, dass ältere Menschen nicht nur abwertend und ängstlich auf uns jüngere Generation herunterschauen, sondern dass sie froh sind, dass wir da sind.“ Die Caritas sucht laufend Zivildiener für mehr als 30 Einsatzstellen in ganz Oberösterreich. Anmeldungen sind jederzeit möglich. Nähere Infos unter 0732/7610 2078 oder www.caritas-ooe.at/zivildienst

Dass sich Julian Tautscher gegen das Bundesheer und für einen Zivildienst entschied, war für ihn früh klar. Auf der Suche nach einer abwechslungsreichen und anspruchsvollen Aufgabe ist er auf die Mobilen Pflegedienste der Caritas in Linz gestoßen, wo er ältere Menschen im Alltag begleitet und unterstützt: „Einkaufen, spazieren gehen, beim Arztbesuch begleiten oder auch einfach mal ein nettes Gespräch bei einem Kaffee stehen auf der Tagesordnung“, erzählt der gelernte Speditionskaufmann.

Vertrauen ist notwendig

Am schönsten ist es für ihn zu sehen, wie glücklich manche Menschen sind, wenn er bei ihnen ist. Sie zum Lachen zu bringen und dort zu unterstützen, wo sie alleine nicht mehr ganz so gut wie früher zurechtkommen. Die Begleitung der älteren Menschen hat natürlich auch eine herausfordernde Seite: „Wichtig ist es, bei allen betreuten Menschen die richtige Basis zu schaffen, auf der man mit der Zeit Vertrauen aufbauen kann. Wir treten in ihre Privatsphäre ein und sehen ihre größten Schwachpunkte. Dafür ist ein gewisses Vertrauen und ein gutes Miteinander notwendig.“ Besonders Eindruck hat auf ihn die Begegnung mit einer älteren Dame gemacht, die alleine lebt und sich gerade in einer schwierigen Lebenssituation befand: „Ihr Alltag war geprägt vom Alleinsein und von schweren Depressionen.

Zuhören und da sein

Als ich ihre Situation dann etwas genauer im Blick hatte und ein paar nette Worte mit ihr ausgetauscht habe, wollte ich versuchen zu helfen.“ Der 20-Jährige erzählte ihr von seinen Erfahrungen und wie er so einer Situation schon einmal entkommen ist. „Ich habe sie dazu motiviert, gemeinsam mit mir den Haushalt wieder ins Laufen zu bringen. Eine gemeinsame Putz-Tour, angefangen von der Küche über den Esstisch bis hin zum Wohnzimmer, hat ihr gezeigt, dass eine saubere Umgebung viel zum mentalen Wohlbefinden beiträgt.“ Ein paar weitere Gespräche und einfach das Gefühl zu vermitteln, es ist jemand da und hört zu, hat dazu geführt, dass die Wohnung bei den Folgebesuchen immer ordentlich wurde. Die Frau hat sogar wieder zu Kochen begonnen und ihre geistige Gesundheit hat sich merklich verbessert. „Dieses Erlebnis wird mir noch lange in Erinnerung bleiben und ich habe darüber viel über das Zwischenmenschliche gelernt, was mir auch in Zukunft etwas bringen wird“, sagt Julian Tautscher, der nach dem Zivildienst als Speditionskaufmann wieder zur Firma Hödlmayr zurückgeht.

Vielfältige Einsatzbereiche in der Caritas

Die Einsatzbereiche für Zivildiener in der Caritas sind in Oberösterreich vielfältig: in Seniorenwohnhäusern, für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Beeinträchtigungen, in der psychosozialen Begleitung bei invita, in Obdachloseneinrichtungen, in der Flüchtlingshilfe, bei den Sachspenden, in der Sozialberatung oder in der Wohngemeinschaft für Haftentlassene. Die Zivildiener werden begleitet und ins Team eingebunden. Es gibt die Möglichkeit, sich weiterzubilden. In allen Einsatzbereichen gelten 37-Stunden-Wochen.

Um eine Einsatzstelle zu finden, die den persönlichen Interessen entspricht, ist es sinnvoll, so bald wie möglich selbst aktiv zu werden. Infos über aktuell freie Stellen gibt es hier.