Die diplomierte Pflegekraft Sonja Prenninger aus Pfarrkirchen hat viele Jahre im Krankenhaus gearbeitet, zuletzt sechs Jahre auf der Palliativstation. Als sie dann zwei Jahre an der Krankenpflegeschule unterrichtete, merkte sie, dass ihr der direkte Kontakt zu den Patient*innen fehlt. Vor vier Jahren entschied sie sich deshalb, eine Wohnbereichsleitung im Caritas-Seniorenwohnhaus Schloss Hall in Bad Hall zu übernehmen. Hier kann sie neben ihrer Teamleitungsfunktion weiterhin direkt in der Pflege arbeiten.
Die Erfahrung und fachliche Routine aus dem Krankenhaus sind für Sonja Prenninger in ihrem Arbeitsalltag im Seniorenwohnhaus von großem Vorteil. „Die Verantwortung ist hier allerdings größer als im Krankenhaus, wo immer ein Arzt vor Ort ist. In einem Seniorenwohnhaus muss ich selbst entscheiden, ob in einer Situation ein Arzt, ein Krankentransport ins Krankenhaus oder ein Notarzt notwendig sind“, berichtet sie aus ihrem Arbeitsalltag. Seit der Umstellung des Dienstkonzepts vor einem Jahr wird täglich ein Diplomdienst geplant, der für die medizinisch-therapeutischen Tätigkeiten der Bewohner*innen im gesamten Haus zuständig ist, wie z.B. für Blutabnahmen, Injektionen oder Wundversorgungen, aber auch für die Arztvisiten und Medikamentenbestellung. Auch Sonja Prenninger übernimmt regelmäßig diesen Diplomdienst. Dadurch kann sie ihre fachliche Qualifikation verstärkt einsetzen, während die Wohnbereiche entlastet werden, da es eine fixe Ansprechperson für alle medizinisch-therapeutischen Aufgaben gibt. „Das schafft außerdem ein größeres Gemeinschaftsgefühl im Haus“, ergänzt Sonja Prenninger.
Jedes Teammitglied kann seine Kompetenzen einbringen: „Durch meine Zusatzausbildungen in Geriatrie und Palliative Care kann ich Kolleg*innen mit meiner fachlichen Expertise unterstützen. Ein anderer Kollege wiederum hat uns gezeigt, wie man das Pflegeverwaltungsprogramm noch effizienter nutzen kann.“ Sie schätzt die tägliche Arbeit mit den Bewohner*innen und den Kolleg*innen sehr. Das Schöne für sie ist, dass sie hier professionell als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin arbeiten kann und das Menschliche dabei im Vordergrund steht. Die flache Hierarchie und der gute
Zusammenhalt im Team, gepaart mit den abwechslungsreichen Aufgaben, bestätigen die 47-Jährige, dass ihre Entscheidung für das Seniorenwohnhaus Schloss Hall richtig war. Auch die Berücksichtigung des familiären Umfelds und der Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen bei der Diensteinteilung schätzt sie sehr. „Und die drei zusätzlichen freien Tage, die die Caritas als Dienstgeberin bietet, sind natürlich ebenfalls sehr angenehm“, fügt sie augenzwinkernd hinzu.
Digitale Pioniere in der Pflege
Das Caritas-Seniorenwohnhaus Schloss Hall zählt zu den digitalen Vorreitern in der Branche, was in der Praxis viel weniger Zettelwirtschaft und Zeitersparnis bedeutet. „Durch eine spezielle App am Smartphone habe ich sämtliche Infos ständig parat, wenn beispielsweise beim Anmelden eines Krankentransports nach der Sozialversicherungsnummer gefragt wird. Früher hätte ich dafür zum PC am Stützpunkt zurückgehen müssen.“ Auch die digitale Pflegedokumentation per Smartphone, bei der beispielsweise der Pflegebericht eingesprochen oder ein Wundverlauf fotografisch festgehalten wird, erleichtert den Arbeitsalltag erheblich.
Die Lebensqualität der Bewohner*innen wird nicht nur durch die medizinisch-therapeutische Kompetenz bestimmt, sondern auch durch die abwechslungsreiche Tagesgestaltung. Das Aktivteam bietet täglich Programme wie Gedächtnistraining oder Musiknachmittage an. „Wenn man gerne mit Menschen arbeitet, dann ist eine Tätigkeit im Seniorenwohnhaus wirklich erfüllend und auch für Quereinsteiger bestens geeignet. Wir haben viele Männer, die jahrelang in einem technischen Beruf gearbeitet haben und nun hier ihre berufliche Heimat gefunden haben, oder Menschen aus früheren Bürojobs. Wenn man in der Früh ins Haus kommt und von den Bewohner*innen schon erwartet wird, wenn man sieht, welches Vertrauen sie zu mir haben und wie sehr sie mich schätzen – das ist ein schönes Gefühl. Im Krankenhaus war das durch die nur vorübergehenden, oft kurzen Aufenthalte von Patient*innen nicht in diesem Ausmaß der Fall“, so Sonja Penninger abschließend.