Malerei, die bewegt im Seniorenwohnhaus St. Anna

Wahre Leidenschaft kennt kein Alter. Die Mitarbeiter*innen im Caritas-Seniorenwohnhaus St. Anna am Froschberg sorgen dafür, dass das lange so bleibt. So auch bei den Bewohner*innen Wilhelm Hosa und Dr. Isolde Rudolph, die nach wie vor leidenschaftlich gerne malen. Anlässlich dem 20-jährigen Bestehen des Hauses sind ihre Bilder in den nächsten Monaten in der Gartenebene und im Stiegenhaus ausgestellt und können zu den Öffnungszeiten des Seniorenwohnhauses besichtigt werden.

Hinter den zwei Hobby-Künstler*innen stehen bewegende Geschichten: Als Wilhelm Hosa vor drei Jahren ins Caritas-Seniorenwohnhaus St. Anna einzog, hatten ihn alle Ärzte schon abgeschrieben. Er war vollständig gelähmt. Heute gilt er als „medizinisches Wunder“. Mit Schmäh, Konsequenz und Kompetenz forderte das Caritas-Team Wilhelm Hosa immer wieder heraus. Zehen bewegen, im Bett „radfahren“, mit den Fingerkuppen die Hand hochdrücken. Schritt für Schritt, über Wochen und Monate, kamen die Erfolge. Der größte Sprung kam durch die lebenslange Leidenschaft: das Malen.

Sobald es ging, wurde Wilhelm Hosa mit Tape ein Pinsel an den Zeigefinger geklebt. Es entstanden nicht nur fantastische Aquarelle, auch die Feinmotorik wurde dadurch so richtig aktiviert. Ein Jahr später konnte Wilhelm Hosa wieder mit dem Rollator gehen. Die Ärzte, die ihn behandelten, können seine Entwicklung bis heute nicht glauben. Er ist ein medizinisches Wunder, das zeigt, was möglich ist, wenn alles passt: die eigene Einstellung, die zwischenmenschliche Chemie und die Rahmenbedingungen.

Die pensionierte Ärztin Dr. Isolde Rudolph hat in der Pension die Malerei intensiviert. Auch im Caritas-Seniorenwohnhaus malt sie immer, „wenn ihr danach ist“. Manchmal malt sie gar nicht, dann wieder hat sie Wochen, in denen sie quasi am Tag und in der Nacht durchgehend malt. „Die Motive und mein Stil kommen aus mir“, erklärt Isolde Rudolph. Lebendig und expressiv sind ihre Bilder, die sie mit „I.Slo“ - nach ihrem Mädchennamen Slovencik - signiert. Pflegedienstleiterin Mag.a Eirene Braden erklärt: „In der Betreuung schauen wir immer auf die individuellen Vorlieben unserer Bewohner*innen. Wir schauen, welche Potenziale in ihnen schlummern und unterstützen sie dabei, sie auszuleben. Bei Herrn Hosa oder Frau Dr. Rudolph sind die Ergebnisse natürlich besonders beeindruckend, und es macht die beiden - und uns - stolz, dass ihre Bilder ausgestellt sind.“