Öffentliches Erzählcafé war ein voller Erfolg

Das Interesse am Erzählcafé war groß. 34 Senioren und Seniorinnen (tlw. mit Begleitpersonen) folgten der Einladung zum Erzählcafé und trafen sich im Stiftscafé auf Einladung der Caritas Pflege NÖ sowie des KUNSTLABORS Graz, die das Projekt im Rahmen des Netzwerks „Gut leben mit Demenz in Klosterneuburg,“ durchführen. Familienstadträtin Dr. Eder richtete Begrüßungsworte an die Gäste.

Und was macht man in einem Kaffeehaus?
Richtig. Man plaudert, trinkt Kaffee, isst Kuchen und spielt Karten. Aber dieses Mal waren es besondere Karten, die für Gespräche mit Tiefgang einladen sollten. Dazu hatte sich Künstlerin Andrea Fischer vom KUNSTLABOR Graz etwas ganz besonders ausgedacht: Aus den bisher geführten Gesprächen mit betagten Senioren und Seniorinnen wurden besonders interessante Gesprächsthemen gefiltert, die als Impulse für die Gespräche im Stiftscafé dienten, wie z.B. „im Schwimmband“ oder „in der Greisslerei“. Die Karten waren mit Material von früher, wie z.B. alten Fotos die Klosterneuburger Senioren und Seniorinnen zur Verfügung stellten, gestaltet.

Erinnerungen aus vergangenen Zeiten
Die Klosterneuburger SeniorInnen tauchten ein in längst vergangenen Zeiten – sei es die Erinnerung an den freundlichen Gendarm, der Bensdorp-Schokolade schenkte, die verführerischen Schaumrollen in der Finnihütte oder der erste Obstbaum am Haschberg. Oder kennen Sie die Klosterneuburger Schnitten der damaligen Weidlinger Konditorei noch?
Die älteren KlosterneuburgerInnen berichteten auch warum sie in Klosterneuburg blieben bzw. was sie nach Klosterneuburg – damals noch der 25. Wiener Gemeindebezirk – verschlug. Und oftmals war natürlich die Liebe daran beteiligt. Wenn die älteren Herrschaften über ihre erste Liebe berichteten, leuchteten oftmals die Augen und das Alter und mögliche altersbedingte Erkrankungen traten vollkommen in den Hintergrund. Wir als Zuhörerinnen bekamen einen besonderen Einblick in das frühere Leben der Babenbergerstadt.

Und was passiert nun mit den gesammelten Erinnerungen und Alltagsgeschichten?
Das Netzwerk „Gut leben mit Demenz in Klosterneuburg“ und das KUNSTLABOR Graz wollen die gesammelten Geschichten bewahren, hörbar und sichtbar machen. Für Menschen mit und ohne Vergesslichkeit, für Jung und Alt, in Erinnerung an ein Damals, für ein Heute und ein Morgen.
Diese vielen, kleinen, persönlichen Erinnerungen, die Klosterneuburg reicher, lebendiger und vielfältiger machen, werden in einem Text von Claudia Tondl, der Autorin im Team vom KUNSTLABOR Graz, wiederzufinden und nachzulesen sein. Im März 2020 werden an verschiedenen Orten in Klosterneuburg öffentliche Lesungen stattfinden. Hierbei werden die Geschichten an die KlosterneuburgerInnen wieder zurückgegeben.

Wer seine Geschichte oder Material beitragen möchte, kann sich gerne bei Petra Mühlberger, petra.muehlberger@caritas-wien.at, 0664 842 98 21 melden.

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