Demenz in Zeiten von Corona

Situation zu Hause

Versuchen Sie so gut wie mgl. am gewohnten Alltag festzuhalten. Rituale, Gewohnte Abläufe geben Halt und Sicherheit.

Falls Sie es gewohnt sind mit der an Demenz erkrankten Person regelmäßig spazieren zu gehen, machen Sie das bitte weiter. Bewegung in der frischen Luft hilft die Anspannung zu reduzieren und fördert die Lebensqualität. Nur versuchen Sie bitte Plätze, Orte zu meiden, an denen viele Menschen anzutreffen sind – wenn Sie als Angehörige/r die Begleitung der an Demenz erkrankten Person übernehmen, können Sie dies gut steuern und so auch die Abstandsregelung einhalten. Achten Sie dabei aber auch darauf, dass Sie sich wenn mgl. „Zeitfenster“ zur Erholung schaffen – kommunizieren Sie klar, dass Sie jetzt ein wenig Ruhe brauchen – überlegen Sie, womit sich Ihr Angehöriger in der Zwischenzeit beschäftigen kann – orientieren Sie sich dabei an der Biographie (z.B.: Fotoalbum schauen, Bücher von früher - über bestimmte Regionen - Landschaften - Handwerk – Jagd etc…)…evt. gibt es die Möglichkeit andere Familienmitglieder / Angehörige / Besuchsdienst etc. miteinzubinden.

 

Situation im Pflegeheim

Die Kontaktbeschränkungen und das Tragen von MNS können für an Demenz erkrankte Menschen Veränderungen darstellen, die sie schwer nachvollziehen können und sie verunsichern. Versuchen Sie in einer einfachen und ruhigen Sprache zu erklären, dass diese Maßnahmen notwendig sind. „Es gibt diesen Virus und damit wir uns schützen, trage ich jetzt diese Maske. Ich möchte ja, dass wir beide gesund bleiben.“

Erkundigen Sie sich in der jeweiligen Einrichtung nach den derzeit gültigen Bestimmungen und auch nach Möglichkeiten. Gibt es Besuchsfenster? Gibt es Besucherbalkone? Werden Alternativen z.B.: Videotelefonie oder andere technische Möglichkeiten angeboten und ist man den Bewohnern dabei behilflich…? Die eingeschränkten Besuchszeiten stellen auch für Sie als Angehörige eine Einschränkung dar und verunsichern Sie womöglich. Scheuen Sie sich nicht davor öfters im Heim anzurufen und nachzufragen. So können Sie zumindest telefonisch in Kontakt bleiben, die Stimme Ihrer Lieben hören …Und haben Sie auch Vertrauen ins Pflegepersonal. Sie sind auch in dieser herausfordernden Zeit für Ihre Lieben da und tragen durch Ihren fachkompetenten Einsatz zur Verbesserung der Lebensqualität / Alltagsgestaltung bei.

 

Dieser Tipp stammt von Schnedl Andrea – Caritas Steiermark 

 

Disclaimer: Die Caritas arbeitet jeden Tag mit tausenden Menschen, die an Demenz erkrankt sind, sowie mit vielen Angehörigen, die sie im Alltag unterstützen. Die Tipps sind aus unserer täglichen Erfahrung gesammelt. Sie sind nicht in jeder Phase einer demenziellen Erkrankung gleich gut anwendbar und ersetzen nicht die ärztliche Untersuchung oder die Unterstützung durch professionelle Beratung oder Hilfe.