Kathrein stellt den Tanz ein

Nur die wenigstens wissen noch was mit dem Kathreintänzchen gemeint ist, in unserem Haus Michael pflegt man diese Tradition aber bis heute: Die Bezeichnung geht auf die heilige Katharina von Alexandrien zurück, deren Gedenktag der 25. November ist, eines der letzten Heiligenfeste vor dem Advent.

Der Advent dient – analog zur Fastenzeit vor Ostern – als Bußzeit und sogenannte geschlossene Zeit zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. In diesem Zeitraum waren früher öffentliche Tanzveranstaltungen verboten. Im Volksmund ist deshalb der Merkspruch überliefert: „Kathrein stellt den Tanz ein“. Vom Kathreintag bis einschließlich Weihnachten blieben „Bass und Geigen“ eingesperrt.

Aus diesem Grund wurde im Haus Michael auch ein sogenanntes „Kathreinkränzchen“ veranstaltet. Bei Kuchen, Kaffee und einer flotten Tanzmusik wurde der Nachmittag zu einem vergnüglichen und ausgelassenen Miteinander. Es wurde getanzt, geschunkelt, gesungen und gelacht. Zum Abschluss gab es noch eine kräftige Gerstensuppe – auch Brein genannt – und ein gutes selbstgebackenes Bauernbrot. Alle Bewohner*innen haben diesen Nachmittag genossen und sind abends glücklich und zufrieden ins Bett gefallen.