Demenz

In Österreich leiden derzeit rund 120.000 Menschen an einer demenziellen Erkrankung. Alle Prognosen sagen einen starken Anstieg der Krankheitszahlen voraus. Unter den Folgen leiden nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch deren Angehörigen. Mehr Information und rechtzeitige Früherkennung sind wichtig, um auf diese Krankheit richtig reagieren zu können.

Was ist Demenz? 

Demenz ist ein Überbegriff für verschiedene Krankheitsbilder, bei denen die Kognition (Gedächtnis, Denken, Lernen etc.), die Aktivitäten des täglichen Lebens und das Verhalten betroffen sind. Die Demenz ist keine einheitliche Krankheit, sondern ein "Syndrom" - eine Kombination von kognitiven Symptomen und Verhaltensveränderungen. Zu den kognitiven Symptomen gehört die Schädigung oder Zerstörung von Nervenzellen im Gehirn. Zwar ist im Alter ein gewisser Verlust von Nervenzellen üblich, im Falle einer Demenz geschieht dies aber weitaus rascher und stärker. Vor allem Gedächtnis, Sprache und die Fähigkeit, Alltagsprobleme zu lösen, sind betroffen. Hinzu kommen Wahrnehmungs- und Denkstörungen, Desorientiertheit und Persönlichkeitsveränderungen.

Vergesslichkeit ist nicht gleich Demenz

Mit zunehmendem Alter beginnen wir mit unserem Gedächtnis unzufrieden zu werden. Namen fallen uns nicht ein -liegen uns auf der Zunge -, wir verlegen Dinge, wir vergessen einen versprochenen Telefonanruf oder einen vereinbarten Termin. Das sind im Alter übliche Vergesslichkeiten durch Unaufmerksamkeit oder Übermüdung, und sie dürfen auf keinen Fall mit Demenz verwechselt werden.

Was können Sie bei Demenz tun? 

  • Achten Sie auf Warnzeichen
  • Lassen Sie frühzeitig eine Diagnose erstellen und beginnen Sie sofort mit der Therapie
  • Informieren Sie sich über die Krankheit
  • Holen Sie sich rechtzeitig Hilfe - man muss nicht alles alleine schaffen
  • Wenden Sie sich an Selbsthilfegruppen, um Erfahrungen auszutauschen
  • Akzeptieren Sie, dass sich die Situation unwiederbringlich verändert
  • Erkennen Sie Ihre eigenen Grenzen und setzen Sie sich realistische Ziele
  • Finden Sie heraus, was Sie tun können und was nicht 

Wie unterstützt Sie die Caritas? 

  • Beratungs- und Servicestelle für Angehörige
  • Eigene Demenzberatung
  • Gesprächsgruppen für Menschen, die an Demenz erkrankte Angehörige betreuen
  • Telefonische Angehörigenberatung für Wien und NÖ
  • Kostenlose psychosoziale Beratungsgespräche (auch Hausbesuche) in Wien
  • Stundenweise Entlastung
  • Unterstützung und Beratung in Fragen rund um die Pflege
  • Betreuung pflegebedürftige Menschen in unseren Pflegewohnhäusern rund um die Uhr

Einteilung der Demenzformen

Hirnorganische Demenzen heißen deshalb primäre Demenzen, weil die Erkrankung direkt im Gehirn beginnt. Nach heutigem Wissen können sie weder rückgängig gemacht noch geheilt werden. Hier gibt es die neurodegenerative Demenzen, z.B. Alzheimer (häufigste Demenzform, ca. 60 %), Lewy-Body-Demenz (ca. 20 %), Frontotemporale Demenz, Parkinson-Demenz. Weiters die vaskuläre Demenz (ca. 15 % aller Demenzformen), bei der krankhafte Veränderungen der Gehirngefäße bspw. zu Durchblutungsstörungen des Gehirns bis zum Absterben der Gehirnzellen führen. Außerdem gibt es Mischformen.

Von sekundären Demenzen spricht man, wenn die Demenz die Folge einer anderen Grunderkrankung ist, wie Stoffwechselerkrankungen, Vergiftungserscheinungen durch Missbrauch von Medikamenten und/oder Alkohol, Vitaminmangelzuständen, Hirnverletzungen usw. Manche Grunderkrankungen sind zumindest zum Teil behandelbar, so dass eine Rückbildung der Demenzsymptomatik möglich ist.

Caritas Pflege Demenzspot

Demenz kann aus Angehörigen Fremde machen. Die Caritas hilft. Betroffenen und Angehörigen.

Kontakt und Information

Allgemeine Anlaufstellen

Bürger*innenservice
Montag bis Freitag: 8 bis 16 Uhr
Tel. 01-711 00-86 22 86

Alzheimer Austria
Obere Augartenstr. 26-28
1020 Wie
Tel. 01/332 51 66
www.alzheimer-selbsthilfe.at

Dachverband der NÖ Selbsthilfegruppen
3100 St. Pölten, Landhaus
Tel. 02742/22 644
www.selbsthilfenoe.at